„Mit Gott durch schwere Zeiten… – Gedanken zur Botschaft des Kirchenjahres“ - Teil 14

Wir gehen schon seit vielen Monaten durch schwere Zeiten, die uns Tag für Tag herausfordern und auf die Probe stellen; auch in dem neuen Kirchenjahr. In einer Reihe von kurzen Texten und Bildern mit dem Titel „Mit Gott durch schwere Zeiten… – Gedanken zur Botschaft des Kirchenjahres“ begleitet uns Pfarrer Szilárd Wagner mit Anregungen für den Alltag zu den einzelnen Wochen vom Advent bis zum letzten Sonntag des Kirchenjahres. Sie sollen uns stärken, zum Nachdenken anregen und Gottes Gegenwart in unserem Leben spüren lassen. Viel Freude am Lesen und Nachdenken!

 
von Markuskirche

2. Sonntag vor der Passionszeit

 

OFFENE TÜREN

 

Hebr 3,15.

„Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht.“

 

Wir leben in einem freien und demokratischen Land, genauso wie die meisten Menschen in dieser Hälfte der Welt. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir die wichtigen Entscheidungen bzgl. des persönlichen Lebens selbst treffen: dass wir unsere Meinung auch dann frei äußern können, wenn diese mit der der Mehrheit nicht übereinstimmt; dass wir unsere weltanschauliche, religiöse Überzeugung im Alltag frei zum Ausdruck bringen bzw. praktizieren können. Zugleich stehen uns die notwendigen Informationen uneingeschränkt zur Verfügung, ohne die freie, verantwortungsvolle Entscheidungen unmöglich wären.

Auch in religiöser Hinsicht befinden wir uns in einer idealen Situation. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt, denn die Nachrichten, Fernseh- und Rundfunksendungen, die die Religion und den Glauben in den Mittelpunkt stellen, häufen sich regelrecht; die Kirchentüren stehen Sonntag für Sonntag offen; die Bibel steht beinahe auf jedermanns Bücherregal. Wer eine kurze oder längere Beschreibung haben möchte, kann das in vielfältiger Weise bekommen. Wer Gottes stärkende oder tröstende Botschaft benötigt, wird diese in der Sonntagspredigt zugesagt bekommen. Wer eine Gemeinschaft sucht, wird bei unzähligen Pfarrgemeinde-Veranstaltungen gerne erwartet.

Der Spruch aus dem Hebräerbrief macht uns darauf aufmerksam, dass die vielen Möglichkeiten umsonst sind, wenn der Mensch sie ablehnt. Das Wunder besteht darin, dass Gott auch dann nicht aufhört, sein Wort zu verkündigen und seine Gegenwart spüren zu lassen, wenn wir diese nicht beachten oder gar zurückweisen. Seine Geduld ist grenzenlos, vielleicht gerade jetzt, nach den Erfahrungen der letzten Jahre werden wir in der Lage sein, seine Hilfe anzunehmen und seine Gegenwart in unserem Leben zum Segen werden zu lassen.

Szilárd Wagner

 

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Foto: S. Hofschläger @ pixelio.de

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