„Mit Gott durch schwere Zeiten… – Gedanken zur Botschaft des Kirchenjahres“ - Teil 16
Wir gehen schon seit vielen Monaten durch schwere Zeiten, die uns Tag für Tag herausfordern und auf die Probe stellen; auch in dem neuen Kirchenjahr. In einer Reihe von kurzen Texten und Bildern mit dem Titel „Mit Gott durch schwere Zeiten… – Gedanken zur Botschaft des Kirchenjahres“ begleitet uns Pfarrer Szilárd Wagner mit Anregungen für den Alltag zu den einzelnen Wochen vom Advent bis zum letzten Sonntag des Kirchenjahres. Sie sollen uns stärken, zum Nachdenken anregen und Gottes Gegenwart in unserem Leben spüren lassen. Viel Freude am Lesen und Nachdenken!

Erster Sonntag der Passionszeit
DER MENSCH UND SEINE TATEN
1. Johannesbrief 3,8b
Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.
Die Tatsache, dass die Bibel oft in Bildern spricht, erleichtert es oft, ihre Botschaft zu verstehen. In diesem Satz ist das Gegenteil der Fall. Es fällt uns heutzutage nämlich schwer, den eigentlichen Ursprung und den wahren Verursacher von negativen Ereignissen und sogenannten „Schicksalsschlägen“ in der Welt und in unserem Leben beim Namen zu nennen. Vielleicht ist das deswegen so, weil wir dazu neigen, bildliche Erzählungen – denken wir nur an die biblische Beschreibung der Schöpfung oder des Sündenfalls – fast automatisch in die Kategorie „Märchen“ zu schieben.
Der Anfang der Passionszeit macht uns darauf aufmerksam, dass Jesus auf dem weg zum Kreuz mit vielen menschlichen Absichten konfrontiert war, bei denen eine Verurteilung der diese vertretenden Menschen naheliegend gewesen wäre. Er hat es aber ganz klar erkannt, dass in ihnen der Teufel, der uns von Gott trennen will, gegen seine eigene Niederlage ankämpft und der diesen Kampf nie aufgeben will.
Wenn wir die einzelnen Wochen der Passionszeit zum Anlass nehmen würden, ein bestimmtes Thema, eine Herausforderung des Glaubens anzugehen, dann könnten wir diese Woche darüber nachdenken, wie sehr die konsequente Unterscheidung zwischen einer Person und ihren Taten unsere menschlichen Beziehungen fördern würde… Was für einen Fortschritt es darstellen würde, wenn wir den sich hinter den Taten unserer Schuldiger verborgenen Einfluss ernst nehmen könnten, der nur die Suche und die Erfüllung des Willens Gottes wieder in die richtige Richtung lenken können… Nehmen wir diese Herausforderung für diese Woche an!
Szilárd Wagner
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Foto: DreiH - pixelio.de