„Mit Gott durch schwere Zeiten… – Gedanken zur Botschaft des Kirchenjahres“ - Teil 17
Wir gehen schon seit vielen Monaten durch schwere Zeiten, die uns Tag für Tag herausfordern und auf die Probe stellen; auch in dem neuen Kirchenjahr. In einer Reihe von kurzen Texten und Bildern mit dem Titel „Mit Gott durch schwere Zeiten… – Gedanken zur Botschaft des Kirchenjahres“ begleitet uns Pfarrer Szilárd Wagner mit Anregungen für den Alltag zu den einzelnen Wochen vom Advent bis zum letzten Sonntag des Kirchenjahres. Sie sollen uns stärken, zum Nachdenken anregen und Gottes Gegenwart in unserem Leben spüren lassen. Viel Freude am Lesen und Nachdenken!

Remineszere - 2. Sonntag der Passionszeit
Ausgleich?
Römer 5,8
„Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.“
Das Aufbrechen in einen Krieg ist heute keine bloße Fiktion, sondern alltägliche Wirklichkeit. Wer aufbricht, muss damit rechnen – wie unsere Vorfahren zuletzt vor einigen Jahrzehnten und davor jahrhundertelang –, dass die Ereignisse nicht nur zu seinen Gunsten geschehen können. Wenn wir uns an solche Geschehnisse erinnern, dann sehen wir, dass es viele Menschen gab, die bereit waren, für die Heimat, für eine bedeutende Angelegenheit oder für die Ehre sogar ihr Leben zu opfern. Allein diese Tatsache begründet es, derer zu gedenken.
Die verschiedenen Formen der Aufopferung sind auch im Alltag präsent. Hierbei kommt aber oft der Gedanke der Gegenseitigkeit ins Spiel. Wir rechnen irgendwie damit, dass das, was wir geben, uns irgendwann, irgendwo, von irgendjemandem zurückgegeben wird. Der Schriftsteller Péter Müller nennt das das Gesetz des Seins: „Jede Tat ist dann vollendet, wenn sie zu uns zurückkehrt. Nur das hat eine reifende, erziehende Wirkung.“
In der Passionszeit und in besondere Weise zu Ostern vergegenwärtigen wir eine zum Opfer führende Ereignisreihe, die ein Bespiel der Selbstlosigkeit vor Augen führt, das nicht zu übertreffen ist: Das irdische Leben, den Kreuzestod und die Auferstehung Jesu Christi. Wir denken daran, dass er uns trotz unserer Unwürdigkeit mit seiner Liebe, seiner Zuwendung und seinem Sieg über den Tod beschenkt hat. Diesen Sieg und dieses Geschenk können wir nicht verdienen, wir können ihm dafür nur danken.
Szilárd Wagner
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Foto: Jörg Janköster - pixelio.de