„Mit Gott durch schwere Zeiten… – Gedanken zur Botschaft des Kirchenjahres“ - Teil 18
Wir gehen schon seit vielen Monaten durch schwere Zeiten, die uns Tag für Tag herausfordern und auf die Probe stellen; auch in dem neuen Kirchenjahr. In einer Reihe von kurzen Texten und Bildern mit dem Titel „Mit Gott durch schwere Zeiten… – Gedanken zur Botschaft des Kirchenjahres“ begleitet uns Pfarrer Szilárd Wagner mit Anregungen für den Alltag zu den einzelnen Wochen vom Advent bis zum letzten Sonntag des Kirchenjahres. Sie sollen uns stärken, zum Nachdenken anregen und Gottes Gegenwart in unserem Leben spüren lassen. Viel Freude am Lesen und Nachdenken!

3. Sonntag der Passionszeit
RICHTUNGSWECHSEL
Lukas 9,62.
„Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes“
Wir leben gerade in der Passionszeit. Es wäre schön, wenn wir diese Wochen dafür nutzen könnten, mit uns selbst auseinanderzusetzen, unser Gottesverhältnis zu pflegen und weiter aufzubauen, und uns durch die Schaffung einer inneren Harmonie auf das Osterfest vorzubereiten. Während der Jahrhunderte wurden verschiedene Methoden entwickelt, diesen Vorgang zu unterstützen, von denen das Fasten nur einer von den vielen ist. Das ist kein Zufall, denn es war immer so, dass es nicht einfach war, sich aus dem Alltag ein Stück weit herauszureißen, die Zeit und die Art und Weise zu finden, innezuhalten.
Wir haben oft die Erfahrung gemacht, dass es immer – auch jetzt – etwas gibt, was uns von den wesentlichen Dingen ablenkt. In den vorherigen Passionszeiten war es meistens die COVID-Pandemie, diese Rolle wird jetzt von dem Ukraine-Krieg übernommen. Ich will natürlich nicht behaupten, dass diese Herausforderungen nicht bedeutsam wären, wir stellen aber fest, dass sie uns oft zu sehr beschäftigen, und in dem Maße Angst und Unsicherheit erzeugen, wie wir das selber für übertrieben halten…
Jesu Satz aus dem Lukasevangelium könnte uns auf einen wichtigen Zusammenhang aufmerksam machen: Um anderen Menschen helfen zu können, müssen wir für uns selbst auch etwas tun. Das Geschick, unser eigenes Leben in Gleichgewicht zu halten und anderen Menschen zu helfen, kostet Arbeit. Die Fähigkeit dazu und das Gefühl einer inneren Sicherheit bekommen wir aber von Gott, vielleicht gerade in der Zeit, die wir jetzt in der Passionszeit bewusst für uns nehmen. In die Richtung schauen, in der wir unterwegs sind – das ist die aktuelle Herausforderung.
Szilárd Wagner
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Foto: B. Woeste - pixelio.de