„Mit Gott durch schwere Zeiten… – Gedanken zur Botschaft des Kirchenjahres“ - Teil 19

Wir gehen schon seit vielen Monaten durch schwere Zeiten, die uns Tag für Tag herausfordern und auf die Probe stellen; auch in dem neuen Kirchenjahr. In einer Reihe von kurzen Texten und Bildern mit dem Titel „Mit Gott durch schwere Zeiten… – Gedanken zur Botschaft des Kirchenjahres“ begleitet uns Pfarrer Szilárd Wagner mit Anregungen für den Alltag zu den einzelnen Wochen vom Advent bis zum letzten Sonntag des Kirchenjahres. Sie sollen uns stärken, zum Nachdenken anregen und Gottes Gegenwart in unserem Leben spüren lassen. Viel Freude am Lesen und Nachdenken!

 
von Markuskirche

4. Sonntag der Passionszeit

 

LOHNT SICH DAS?

 

Johannes 12,24

„Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“

 

Der Vorgang des Vergehens und der Erneuerung geschieht in der Ordnung der Natur ganz selbstverständlich. Wir lassen keine Tränen fallen über die abgefallenen Blätter oder gestürzten Bäume. Denn wir wissen, dass sie als bald zum Anfang und zum Nährboden für neues Leben werden. Wenn wir die Erneuerung der Natur bewundern, denken wir nicht an das, was verschwunden ist, was ein Jahr zuvor noch Teil unserer Umgebung war. Die großen Naturkatastrophen, aber auch die Katastrophen im menschlichen Leben sind deswegen so schwer zu ertragen, weil aus denen nichts folgt, was in die Zukunft zeigen würde.

Wenn wir dieselbe Logik auf die menschlichen Verhältnisse übertragen, dann sehen wir, dass es viel schwieriger ist, einzusehen, dass das Erreichen unserer Ziele durchaus Opfer fordert. Heutzutage fällt es vielen Menschen sowieso schwer, sich längerfristige Ziele zu setzten, weil ihr Durchhaltevermögen bis zum Ziel bei weitem nicht ausreicht bzw. die Begeisterung zu schnell schwindet. Vielleicht deswegen leben viele Menschen ohne Ziele und Orientierung…

Jesus Christus kam nicht auf die Erde, um sein Lebenswerk – das noch so beispielhaft war – und dessen Wirkung auf einen geographisch kleinen Bereich der Welt zu beschränken. So etwa, wie uns die großen Gestalten der Weltgeschichte in Erinnerung bleiben. Zur weltweiten Verkündigung der Botschaft Gottes, der die Menschen liebt, brauchte es mehr. Es brauchte ein Opfer, das Gott durch die Auferstehung bestätigt hat, und dessen Botschaft ab diesem Zeitpunkt unaufhaltbar wurde. Die vierte Woche der Passionszeit könnte uns daran erinnern, dass sich die Opfer, die wir im Dienst der Weitergabe dieser Botschaft jemals erbrachten – wenn wir sie überhaupt als Opfer sahen – vielfach auszahlten. Es lohnt sich, dies immer wieder auszuprobieren!

Szilárd Wagner

 

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Foto: Wolfgang Gutzeit - pixelio.de

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