„Mit Gott durch schwere Zeiten… – Gedanken zur Botschaft des Kirchenjahres“ - Teil 21
Wir gehen schon seit vielen Monaten durch schwere Zeiten, die uns Tag für Tag herausfordern und auf die Probe stellen; auch in dem neuen Kirchenjahr. In einer Reihe von kurzen Texten und Bildern mit dem Titel „Mit Gott durch schwere Zeiten… – Gedanken zur Botschaft des Kirchenjahres“ begleitet uns Pfarrer Szilárd Wagner mit Anregungen für den Alltag zu den einzelnen Wochen vom Advent bis zum letzten Sonntag des Kirchenjahres. Sie sollen uns stärken, zum Nachdenken anregen und Gottes Gegenwart in unserem Leben spüren lassen. Viel Freude am Lesen und Nachdenken!

6. Sonntag der Passionszeit
MERKE AUF!
Johannesevangelium 3,14b.15
„Der Menschensohn muss erhöht werden, auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.“
Die meisten Menschen haben nichts dagegen, gelegentlich mal in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu geraten. Oft ist das nur eine flüchtige Bekanntheit, in anderen Fällen wird man für eine längere Zeit bekannt. Manchmal ist diese Popularität die Ernte von bedeutenden künstlerischen oder wissenschaftlichen Leistungen, sie kann aber auch die Begleiterscheinung gesellschaftlicher Funktionen und Tätigkeiten sein. Die Erfahrung zeigt aber auch, dass viele es schaffen, ohne besondere Verdienste oder sogar durch gesellschaftlich schädliche Taten Aufmerksamkeit zu erregen. Über die Einen freuen wir uns, sie regen uns oft zu ähnlichen Leistungen an, bei den Letzteren fühlen wir uns eher gezwungen, sie zu ertragen.
In der Karwoche lenken wir unsere Aufmerksamkeit auf den, der in der Geschichte der ganzen Welt eine herausragende Funktion bekommen hat: Auf Jesus Christus. Bis zur Grablegung am Karfreitag scheint es so, als wenn ein sündiges irdisches Leben mit einer rechtmäßigen, verdienten Strafe zu Ende gegangen wäre. Viele um das Kreuz herum glaubten das so.
Der Einzug Jesu nach Jerusalem, seine Erhöhung, die Tatsache, dass er in den Mittelpunkt geraten ist, hat ein Ziel gehabt: Es sollte die Möglichkeit geben, mit dem Glauben auf das Kreuz zu schauen, damit man erkennt, dass da alles erfüllt wurde, was vom Erlöser schon lange prophezeit worden war. Die Auferstehung bestätigt das und bietet eine Erklärung dafür, warum die Aufmerksamkeit auf Jesus Christus seit Jahrtausenden nicht nachlässt. Denn in ihr ist die Zukunft, die Perspektive eines glücklichen und ewigen Lebens.
Szilárd Wagner
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