„Mit Gott durch schwere Zeiten… – Gedanken zur Botschaft des Kirchenjahres“ - Teil 24
Wir gehen schon seit vielen Monaten durch schwere Zeiten, die uns Tag für Tag herausfordern und auf die Probe stellen; auch in dem neuen Kirchenjahr. In einer Reihe von kurzen Texten und Bildern mit dem Titel „Mit Gott durch schwere Zeiten… – Gedanken zur Botschaft des Kirchenjahres“ begleitet uns Pfarrer Szilárd Wagner mit Anregungen für den Alltag zu den einzelnen Wochen vom Advent bis zum letzten Sonntag des Kirchenjahres. Sie sollen uns stärken, zum Nachdenken anregen und Gottes Gegenwart in unserem Leben spüren lassen. Viel Freude am Lesen und Nachdenken!

2. Woche nach Ostern
DU BIST GEFÜHRT!
Johannes 10,11a.27-28a
„Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören auf meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.“
In Jesus Christus ist eine vollkommen neue, bis dahin beinahe unbekannte Form, bzw. Qualität der Zuwendung Gottes in der Welt erschienen. Das Bild eines Gottes, der etwas verlangt, der den Menschen zur Rechenschaft zieht, wurde ersetzt durch die Person Jesus Christus, der die Menschen liebt, für sie sorgt, ihnen Beispiel gibt und ihnen vorangeht. Das Bild einer Herde, die sich dem Hirten anvertraut, ist eines der schönsten Bilder dieses Verhältnissees zwischen Gott und Mensch.
Bevor wir uns die Idylle des Hirtenbildes ausmalen, lohnt es sich, sich zu vergegenwärtigen, dass Jesus dieses Bild auch für die verwendet, die ihm nach Ostern nachfolgen, für die christliche Gemeinschaft und die Kirche selbst. Das heißt zugleich, dass wir diese Gemeinschaft im Zusammenhang mit dem Ereignis auslegen sollten, an das wir uns in diesen Wochen erinnern. Das Osterfest, das für uns erlittene Leiden, das Unverständnis und die über den Tod siegende Auferstehung machen uns darauf aufmerksam, dass das harmonische Verhältnis zwischen dem Hirten und der Herde sehr viel gekostet hat.
Wenn wir in unserem irdischen Leben Jesus nachfolgen, nach seinem Willen suchen, dann können wir uns am meisten sicher fühlen. Wir hören nämlich nicht nur die Stimme des guten Hirten, sondern er selbst hilft auch bei den Schritten auf unserem Lebensweg.
Szilárd Wagner