„Mit Gott durch schwere Zeiten… – Gedanken zur Botschaft des Kirchenjahres“ - Teil 28
Wir gehen schon seit vielen Monaten durch schwere Zeiten, die uns Tag für Tag herausfordern und auf die Probe stellen; auch in dem neuen Kirchenjahr. In einer Reihe von kurzen Texten und Bildern mit dem Titel „Mit Gott durch schwere Zeiten… – Gedanken zur Botschaft des Kirchenjahres“ begleitet uns Pfarrer Szilárd Wagner mit Anregungen für den Alltag zu den einzelnen Wochen vom Advent bis zum letzten Sonntag des Kirchenjahres. Sie sollen uns stärken, zum Nachdenken anregen und Gottes Gegenwart in unserem Leben spüren lassen. Viel Freude am Lesen und Nachdenken!

6. Woche nach Ostern
PERSPEKTIVEN
Johannes 12,32.
Christus spricht: „Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.“
Je mehr Zeit wir auf dieser Erde schon verbracht haben, desto wichtiger scheint es, irgendeine Vorstellung darüber zu entwickeln, was auf uns noch wartet, was wir für die verbleibenden Jahre noch planen können. Viele Menschen haben wenig Verständnis für eine solche sorgfältige Planung des Lebens. Sie denken, dass man viel mehr Erlebnisse haben kann, wenn das Leben spontan gelebt wird und der Mensch in jedem Augenblick offen für sich auftuende Möglichkeiten bleibt.
Jesus Christus sagt in diesem kurzen Satz etwas Endgültiges und etwas, bei dem man sich eine größere Offenheit für die Zukunft schwer vorstellen kann. Es besteht kein Zweifel, dass mit dem Kreuzestod, der Auferstehung und der Himmelfahrt eine Epoche in Gottes offenbarender Menschenliebe abgeschlossen ist. Eine physikalische Begegnung für die Jünger:innen ist ab sofort nicht mehr möglich. Zugleich ist klar, dass die Geschichte des Christentums damit nicht nur nicht abgeschlossen ist, sein welterobernder Weg in alle Welt beginnt erst recht. Jesus verspricht seinen Jünger:innen, dass der christliche Glaube ab sofort auch ohne seine physikalische Anwesenheit, auf die Worte seiner Gesandten in den Herzen der Menschen geboren wird.
Mit dieser Woche geht die Osterzeit zu Ende, wir bereiten uns auf das Pfingstfest vor. Es ist schön zu erfahren, dass Gott immer etwas Neues für uns bereithält. Wir wissen nicht, was für ein Ereignis oder Erlebnis es sein wird, dürfen aber fest damit rechnen – in besonderer Weise in der Gemeinschaft, in der auch die Anderen bereits persönliche Erfahrungen mit ihm gemacht haben.
Szilárd Wagner
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Foto: Rosel Eckstein - pixelio.de