„Mit Gott durch schwere Zeiten… – Gedanken zur Botschaft des Kirchenjahres“ - Teil 30
Wir gehen schon seit vielen Monaten durch schwere Zeiten, die uns Tag für Tag herausfordern und auf die Probe stellen; auch in dem neuen Kirchenjahr. In einer Reihe von kurzen Texten und Bildern mit dem Titel „Mit Gott durch schwere Zeiten… – Gedanken zur Botschaft des Kirchenjahres“ begleitet uns Pfarrer Szilárd Wagner mit Anregungen für den Alltag zu den einzelnen Wochen vom Advent bis zum letzten Sonntag des Kirchenjahres. Sie sollen uns stärken, zum Nachdenken anregen und Gottes Gegenwart in unserem Leben spüren lassen. Viel Freude am Lesen und Nachdenken!

Trinitatis
GUTER WUNSCH
2. Korinther 13,13.
„Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!“
Diejenige, die häufiger zum Gottesdienst kommen, kennen diesen Satz auswendig, denn sie hören ihn als Kanzelgruß vor beinahe jeder Predigt. Dieser Satz ist aber viel mehr als nur ein Teil der Liturgie. Im Zusammenhang mit seinem biblischen Hintergrund ist es wichtig zu wissen, dass der Apostel Paulus seinen zweiten, an die von ihm gegründeten Gemeinde in Korinth geschriebenen Brief mit diesem Satz schließt. Daher geht es hier nicht bloß um einen guten Wunsch, es ist ein Segenswunsch. Der Segen wird dann spürbar, wenn die Gegenwart des dreieinigen Gottes im Leben einer Gemeinschaft erfahrbar wird.
Der Satz ist für uns gerade jetzt wichtig, weil er auch der Wochenspruch der Woche des Trinitatisfestes ist. Wir können sagen, dass wir als Christ:innen zu denen gehören, die im Laufe ihres Lebensweges schon erfahren haben bzw. aktuell erleben, dass Gott als Vater, Sohn und Heiliger Geist für sie tätig ist. Vielleicht deswegen haben unsere Vorfahren für notwendig gehalten, dass sie neben den vielen, auf das irdische Leben Jesu historisch zurückzuführenden Festen einen weiteren Feiertag schaffen, an dem wir uns an die Einheit und Dreifaltigkeit Gottes, an sein schöpferisches, erlösendes und heiligendes Werk erinnern können.
Das Fest Trinitatis stellt keine Theorie in den Mittelpunkt, sondern diejenige zusammenfassende Erfahrung, dass Gott nicht nur eine Wirklichkeit ist, sondern eine für uns handelnde, uns erhaltende, segnende Person, die uns in die Gemeinschaft einlädt und dem wir dafür danken, dass er sich für uns offenbart hat.
Szilárd Wagner
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Foto: Rainer Sturm - pixelio.de