„Mit Gott durch schwere Zeiten… – Gedanken zur Botschaft des Kirchenjahres“ - Teil 35
Wir gehen schon seit vielen Monaten durch schwere Zeiten, die uns Tag für Tag herausfordern und auf die Probe stellen; auch in dem neuen Kirchenjahr. In einer Reihe von kurzen Texten und Bildern mit dem Titel „Mit Gott durch schwere Zeiten… – Gedanken zur Botschaft des Kirchenjahres“ begleitet uns Pfarrer Szilárd Wagner mit Anregungen für den Alltag zu den einzelnen Wochen vom Advent bis zum letzten Sonntag des Kirchenjahres. Sie sollen uns stärken, zum Nachdenken anregen und Gottes Gegenwart in unserem Leben spüren lassen. Viel Freude am Lesen und Nachdenken!
5. Sonntag nach Trinitatis
ANNEHMEN
Epheser 2,8.
„Aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.“
Wir sind zurecht stolz darauf, wenn wir etwas aus eigener Kraft erreicht oder verwirklicht haben. Vielleicht ist es deswegen so, weil es zugegebenermaßen sehr selten so ist, dass etwas in unserem sehr komplexen Leben ohne die Hilfe und die Unterstützung von anderen Menschen gelingen kann. Es gibt auch Vorhaben, mit denen wir immer wieder scheitern…
Der Satz beschreibt eine der wichtigsten Botschaften der Reformation – gleich in zwei Richtungen. Einerseits verneint er fast schon revolutionär die Behauptung der damaligen Kirche, die auch ein Mittel der Finanzierung der Kirche war, nach dem man die Vergebung der Sünden und das Heil käuflich erwerben kann. Andererseits befreit er uns von dem religiösen Leistungsdruck, wenn er die Liebe Gottes zu uns nicht als Bezahlung oder eine logische Konsequenz von irgendwelchen Leistungen beschreibt, sondern als Geschenk.
Die Stunden, Tage oder Wochen, die wir mit Erholung verbringen, erlauben uns, die Geschenke Gottes in unserem Leben zu merken. Das wichtigste Geschenk unter ihnen ist sicherlich die Tatsache, dass wir nicht ohne Glauben oder mit einem falschen, uns nicht helfendem Glauben leben müssen. Gott hat uns in Jesus Christus nämlich den geschenkten Weg gezeigt, der zum wahrhaftigen Glück führt.
Szilárd Wagner
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Foto: Angieconscious - pixelio.de