„Mit Gott durch schwere Zeiten… – Gedanken zur Botschaft des Kirchenjahres“ - Teil 39
Wir gehen schon seit vielen Monaten durch schwere Zeiten, die uns Tag für Tag herausfordern und auf die Probe stellen; auch in dem neuen Kirchenjahr. In einer Reihe von kurzen Texten und Bildern mit dem Titel „Mit Gott durch schwere Zeiten… – Gedanken zur Botschaft des Kirchenjahres“ begleitet uns Pfarrer Szilárd Wagner mit Anregungen für den Alltag zu den einzelnen Wochen vom Advent bis zum letzten Sonntag des Kirchenjahres. Sie sollen uns stärken, zum Nachdenken anregen und Gottes Gegenwart in unserem Leben spüren lassen. Viel Freude am Lesen und Nachdenken!

9. Sonntag nach Trinitatis
GOTTES GABEN
Lukas 12,48.
„Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.“
Auf den ersten Blick müsste dieser Satz gar nicht aus der Bibel stammen. Er vertritt nämlich eine einfache Logik, die auch in außerkirchlichen Zusammenhängen leicht vermittelbar scheint. Es ginge sogar einfacher: Viel Begabung bringt mehr Erfolg, mehr Erfolg bringt mehr Verantwortung. Wir könnten sogar weiter ergänzen: Mehr Verantwortung bringt theoretisch mehr Anerkennung und mehr Geld.
Bei dieser noch so brillianten Logik bleiben trotzdem Fragen offen. Die Frage nach der Herkunft dieser Gaben und Begabungen sollten wir unbedingt stellen – ich glaube, dass uns die Antwort auch interessiert. Denn nichts was wir haben kommt als Zufall oder aus dem nichts. Wir Christ:innen beten oft mit diesen Worten: „Alle guten Gaben, alles was wir haben, kommt, oh Gott, von dir. Dank sei dir dafür.“ Weil dies ein Tischgebet ist, sind wir immer wieder versucht, den Dank auf materielle Güter zu beschränken. Das ist falsch. Es ist schön, wenn wir Gott dafür danken können, wer und wie wir sind.
Szilárd Wagner
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Foto: Tomizak - pixelio.de