„Mit Gott durch schwere Zeiten… – Gedanken zur Botschaft des Kirchenjahres“ - Teil 42
Wir gehen schon seit vielen Monaten durch schwere Zeiten, die uns Tag für Tag herausfordern und auf die Probe stellen; auch in dem neuen Kirchenjahr. In einer Reihe von kurzen Texten und Bildern mit dem Titel „Mit Gott durch schwere Zeiten… – Gedanken zur Botschaft des Kirchenjahres“ begleitet uns Pfarrer Szilárd Wagner mit Anregungen für den Alltag zu den einzelnen Wochen vom Advent bis zum letzten Sonntag des Kirchenjahres. Sie sollen uns stärken, zum Nachdenken anregen und Gottes Gegenwart in unserem Leben spüren lassen. Viel Freude am Lesen und Nachdenken!

12. Sonntag nach Trinitatis
BEISPIELHAFT LEBEN?
Jesaja 42,3.
„Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.“
Gerade diejenige, die an Gottes Existenz zweifeln, fragen nach Beweisen und versuchen damit, Gott auf eine rationale Art und Weise näher zu kommen. Selbst die mittelalterliche christliche Theologie hat es versucht, für die Existenz Gottes Beweise zu liefern. Inwieweit das damals zur Vermehrung der Gläubigen beigetragen hat, ist äußerst zweifelhaft…
Die Tatsache, dass wir Gott nicht wie einen Gegenstand betrachten und untersuchen können, bedeutet noch lange nicht, dass es keine anderen Wege gibt, ihn zu erkennen. Die Frage der Erkennbarkeit stellt sich aber nicht nach wissenschaftlichen Kriterien, sondern vielmehr auf der Erfahrungsebene.
Der Prophet Jesaja beschreibt die Gegenwart Gottes in dieser Welt mit der Erfahrung seines Handelns. Derjenige, der nicht bereit ist, dem Scheitern, dem Verderben und dem Zerstören dieser Welt, der Menschen und ihrer inspirierenden Beziehungen beizutragen, handelt im Sinne des Schöpfungswillens Gottes. Daraus erwächst ein Leben, das seine Kraft nicht aus sich selbst schöpft, sondern von Gott und seinen „Kindern“ vorgelebt bekommt. Jesus hat seine Jünger zurecht auf diesen Zusammenhang aufmerksam gemacht als er sagte: „Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“ (Johannesevangelium 13,35.)
Szilárd Wagner
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Foto: manwalk - pixelio.de