„Mit Gott durch schwere Zeiten… – Gedanken zur Botschaft des Kirchenjahres“ - Teil 47

Wir gehen schon seit vielen Monaten durch schwere Zeiten, die uns Tag für Tag herausfordern und auf die Probe stellen; auch in dem neuen Kirchenjahr. In einer Reihe von kurzen Texten und Bildern mit dem Titel „Mit Gott durch schwere Zeiten… – Gedanken zur Botschaft des Kirchenjahres“ begleitet uns Pfarrer Szilárd Wagner mit Anregungen für den Alltag zu den einzelnen Wochen vom Advent bis zum letzten Sonntag des Kirchenjahres. Sie sollen uns stärken, zum Nachdenken anregen und Gottes Gegenwart in unserem Leben spüren lassen. Viel Freude am Lesen und Nachdenken!

 
von Markuskirche

17. Sonntag nach Trinitatis

 

DER KAMPF DES GLAUBENS

 

1. Johannes 5,4c

„Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“

 

Wenn wir uns die Frage stellen, was unser Leben heutzutage schwierig macht, dann können wir unter Anderem sagen, dass es der Ausbruch des Ukraine-Krieges ist, bzw. die Bedrohung, die dieser vor allem für die benachbarten Länder, sogar für ganz Europa und die Welt bedeutet. Wir nehmen nicht nur im Zusammenhang mit den Kriegsereignissen, sondern auch in der Kommunikation eine Kriegsrhetorik wahr, die nach Feindbildern sucht und Menschen gegeneinander hetzt.

Für alle Menschen, die ihre Verantwortung ernst nehmen, ist klar, dass diese Redeweise nicht dem Frieden dient, sondern zur weiteren Eskalation der ohnehin schwierigen Situation führt. Dies bedeutet aber auch, dass auch wir Christ:innen über die Bedeutung solcher Sätze Rechenschaft ablegen müssen, wie der aus dem Brief von Johannes zitierte Vers. Denn eine Art Kampfrhetorik ist auch in diesem Vers zu finden.

Wir könnten mit dem Satz von Jesus Christus aus der Passionsgeschichte des Johannesevangeliums argumentieren, wo er sagt: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“ (Johannesevangelium 18,36). Das würde bedeuten, dass es hier um eine andere Art von Kampf geht. Viel mehr hilft es aber, wenn wir die Aussagen um diesen Vers herum im Johannesbrief ernst nehmen, in denen er behauptet, dass der Sieg des Glaubens dann vollzogen ist, wenn die Liebe unter uns zur Geltung kommt und unser Leben lenkt. Wenn wir realisieren, was das bedeutet, dann verstehen wir, dass gerade das der wahre Sieg ist.

Szilárd Wagner

 

 

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Foto: Andreas Hermsdorf - pixelio.de

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